Sunday, October 08, 2006

EO – Haus eines Sonntags

Die Odysee durch die Wüste

Landete ich hier an dieser Küste

In der Räuberhöle des Kyklopen

Zu schummernden Bässen agitieren mich die Syrenen

Der Wahnsinn schwarzer Magie

Die Verzauberung meines Verstandes

Ging auf den höchsten Berg

Dieses Gebirges Klippen ragen in die Wolkenpfeile

Der Schmerz einer Saison

Modische Propaganda ist chic

In der Hölle einer Vapiano-Architektur

Zwischen den rustikalen Säulenreihe versinken zahlreiche Kulturen

Dionysos saß da fett

Prometheus fraß Basilikum

Ein Tanz von dummen Kindern

Mitten unter der Flamme zerfetzt der Adler die Leber

Dieser Gott für euch

Diese Götze für mich

Ein Franchise-Tempel für gesittete Gelage

Das Labyrinth wird von der Arbeit in den Boden gegraben

Kaffee aus Arabica importiert

Welcome to Italogermania

Die Achse des Passats bricht

Unter der Laster seiner Kinder explodieren die Blitze des Vaters

Europa vergibt Gnade vor seiner Festung

Elche ziehen über die nördliche Steppe

Ein Bild in dieser Stadt mit dem Kopf

Versteinert zerfallen die Nerven im Angesicht des Toilettendesigns

Ich stieg von diesem Berg hinab

Als armer Vagabund 20 Jahre

Gingen durch die Welt wie der Wind

Der mir noch vor einem Moment die Haare hier zerzauste

Tuesday, October 03, 2006

OKT-M8-006

Traurige Kälte am Ende des Sommers
die Welt überfällt mein Herz
roter Tee aus blauen Tassen getrunken
Kaninchen nach dem Weg befragt
Tage verbracht mit Wegen durch die Stadt
die Disteln am Straßenrand
längst verblühtes Gestrüpp

Papier stapelt sich vor den Häusern
kleine Kinder sammeln Kastanien
das Laub stinkt nach Verfall
Lärm wird von der Muzik übertönt
die Ruhe die durch uns stürmt

Gleise rattern unter Transportern
Transport klappert zum Ort
elektromagnetischer Smog
beflügelt uns zur T-Kommunikation
mobile Erreichbarkeit eingeschränkt
der Pony-Express überholt
eine Telegrafenleitung quer durch die Köpfe

eine Ausstellung expressionistischer Maler
ein Konzert von Voltaire
ich hab nur noch 50 Cent
es ist ein langer Weg nach Guggenheim
ich trink Wein aus tetra-pak